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Pflanzenmilch in Glasflaschen kaufen
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Seitdem ich vegan lebe, hat sich auch mein Konsum an Tetrapaks stark vermehrt. „Schuld“ daran ist natürlich meine Esslust auf Cornflakes mit Reismilch. Aus Umweltsicht eine wahre Sünde. Die beliebten Pflanzendrinks aus Soja, Hafer, Reis, Mandel oder Cashew konnten selbst in Unverpackt-Läden nicht in Glasflaschen verkauft werden. Dieses Unding möchten nun die drei Berliner Startups Blue Farm, Kornwerk und Havel*** in den Griff bekommen und möchten verschiedene Pflanzenmilch-Sorten in Mehrweg-Glasflaschen verkaufen. Ebenfalls verkauft das Unternehmen Voelkel seit 2020 eine Hafermilch im Glas.

In diesem Artikel nutzen wir Begriffe wie z.B. Pflanzenmilch oder Hafermilch. Rechtlich gesehen dürfen pflanzliche und vegane Milchalternativen nicht als Milch deklariert werden. Aus redaktioneller Sicht ist der Begriff Pflanzenmilch jedoch umgangssprachlicher und wir nutzen die Begrifflichkeit nur im redaktionellen Kontext. Alle hier vorgestellten Unternehmen haben auf unsere Bezeichnungen keinen Einfluss. Alle hier vorgestellten Produkte sind nicht mit Kuhmilch oder Milch von anderen Tieren zu verwechseln. Die hier vorgestellten Drinks sind rein auf pflanzlicher Basis ohne tierische Zusatzstoffe.

Voelkel Haferdrink in Glasflasche

Seit 2020 können Unverpackt-Läden und Bio-Einzelhändler auch plastikfreie Hafermilch in Glasflaschen anbieten. Das Unternehmen Voelkel, das vor allem als Saftproduzent bekannt ist, hat nun auch eine Hafermilch in der Glasflasche im Sortiment.

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Blue Farm: Cashew-, Haselnuss- und Hafermilch in Glasflaschen

Cashewmilch in Glasflaschen, die ersten Tests laufen. Das Berliner Start-up Blue Farm bietet seine Cashewmilch bereits in Mehrwegflaschen einigen Berliner Cafés an. Weitere Sorten wie Haselnussmilch und Hafermilch sollen später ebenfalls in Glasflaschen verkauft werden. Eine Aufnahme in den Handel ist für Herbst 2019 geplant.

Wir haben bei Blue Farm mal nach dem Stand der Dinge nachgefragt und haben dabei folgende Antwort erhalten.

Wir testen das Produkt aktuell mit einigen ausgewählten Cafés in Berlin (u.a. Betty n Caty, Arabica, Superfoods&OrganicLiquids) und suchen noch einen Abfüller für größere Mengen, um im Herbst hoffentlich im Handel zu stehen. Man kann sich auf unserer Website bereits für den Newsletter anmelden und ggf. bald schon online ordern.

Blue Farm per E-Mail

Havelmi***: Hafermilch in Pfandflasche kaufen

„Pflanzenmi*** für BRB – Transparent von der Aussaat bis zur Rückgabe der Pfandflasche“ heißt es groß auf der Havelmi*** Internetseite. Das Unternehmen setzt hier vor allem auf Regionalität und bezieht ausschließlich Zutaten aus dem Raum Brandenburg-Berlin. Das Besondere daran, um Emissionen durch den Transport einzusparen, verakuft Havelmi*** seine Pflanzendrinks auch ausschließlich in dieser Region.

Bei Havelmi*** läuft bereits eine Testphase und die Haferdrink-Glasflaschen sollen später über Unverpackt-Läden, Food Coops, SoLaWis und einigen Cafés in Berlin und Brandenburg angeboten werden.

Damit das junge Unternehmen noch die nötigen finanzielle Unterstützung erhält, wird Havelmi*** in Kürze ihr Crowdfunding auf Startnext durchführen. Aufgrund der transparenten sowie inklusiven Struktur des Konzeptes ist Havelmi*** auf die Unterstützung durch spätere Prosument*innen angewiesen. Zusätzlich soll eine Genossenschaft gegründet werden damit die zukünftigen Mitglieder auch Vergünstigungen im Einkauf sichern können, ähnlich wie z.B. bei einer SoLaWi.

Kornwerk: Pflanzenmilch mit Geschichte

Kornwerk hat sich ein Wort zum ZIel gesetzt – ZeroWaste! Auch bei diesem Start-up soll der Milchersatz in Mehrweg-Glasflaschen verkauft werden. Ein müllfreies und auch plastikfreies Leben soll somit auch für Veganer immer leichter werden.

Den Anfang möchten Marlene, Miriam, Juli, Claudia und Swenja mit Hafermilch in Glasflaschen machen. Diese sollen in Bio- und Unverpackt-Läden zum Kunden finden. Weitere Sorten aus Dinkel, Buchweizen und Hanf können sich die fünf Frauen ebenfalls vorstellen.

Grund für ihr nachhaltiges Handeln und der Wunsch nach plastikfreien Verpackungen für Pflanzendrinks ist, vor allem die Problematik des Plastikmülls in den Meeren und der Klimawandel. Mit Mehrweg-Glasflaschen soll die Nutzung von Verpackungen, wie z.B. Tetra Pak, vor allem bei Pflanzenmilch eingedämmt werden. Kornwerk möchte zusätzlich auch vernachlässigte Getreidesorten wieder kultivieren bzw. darauf zugreifen. Auf Nachfrage erhielten wir ein ausführliches Statement zu ihrem Vorhaben. Nachfolgend möchten wir euch einen kleinen Auszug zeigen.

Was uns allen gemeinsam ist, dass wir in Zeiten des Klimawandels, Meeren mit Plastikstrudeln und großen sozialen Ungerechtigkeiten, durch unser Handeln einen kleinen Impact leisten wollen. Wir wollen für unsere Pflanzendrinks biologisch angebaute und regionale Zutaten verwenden. Außerdem nutzen wir alte bäuerliche Getreidesorten. Das ist uns ein großes Anliegen, da im Zuge der Industrialisierung der Landwirtschaft die Sortenvielfalt stark zurückgegangen ist. Zukünftig wird es wichtig sein auf diverse standortangepasste Sorten zurückgreifen zu können. Zusätzlich sind kleinbäuerliche Strukturen, die ihr eigenes Saatgut gewinnen unabhängiger und nicht auf große Saatgutkonzerne angewiesen. Auch die Biodiversität der Wildtier- und Pflanzenarten wird durch solche Strukturen gefördert.

Kornwerk

Pflanzenmilch selber machen statt kaufen

Die nachhaltigste und meist kostengünstigste Variante ist aber sicherlich noch seine Cashew-, Soja-, Mandel- oder Hafermilch selber zu machen. Einziger Nachteil dabei, in der Regel „muss“ extra Süßungsmittel wie Zucker oder Agavendicksaft hinzugefügt werden, damit die eigene Pflanzenmilch auch schmeckt. Die ungesüßten Alternativen aus dem Supermarkt enthalten zwar keine zugesetzten Süßungsmittel, doch durch ein spezielles Verfahren wird aus dem jeweiligen Getreide der natürliche Zucker extrahiert, sodass die jeweilige Pflanzenmilch dennoch süßlich schmeckt. Zu Beobachten ist das vor allem bei Hafer- und Reismilch. Selbstgemachte Hafermilch ist meist ohne Zucker weniger genießbar.

Fazit

Langsam tut sich etwas in Sachen Müllvermeidung bei Pflanzendrinks. Die ersten Start-ups entstehen und vor allem in Berlin werden sicherlich bald die ersten Glasflaschen im Handel angeboten werden. Wann und ob in deutschen Supermärkten Hafermilch und Co. in Glasflaschen verkauft wird, ist noch unklar.

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Thomas

Hey, ich bin Thomas, der Gründer von VeggieSearch. Veganismus bedeutet für mich das Behüten fühlender Lebewesen. Trotz meiner Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten (LRS) lass ich mich nicht abhalten meine Ziele zu verfolgen. Früher schlug meine Deutschlehrerin die Hände über den Kopf und heute veröffentliche ich hier Artikel. Rechtschreibfehler können mir somit gern per Mail mitgeteilt oder ignoriert werden. Ich wünsche viel Spaß auf VeggieSearch!

Dieser Beitrag hat 6 Kommentare

  1. Anja

    Beleuchtet gerne mal, wie viele Nährstoffen noch in den Drinks drin sind. Alle haben nämlich das Problem, dass sie so eine geringe Haltbarkeit haben

    1. Thomas

      Hallo liebe Anja,
      eine Artikel darüber ist sicherlich nicht verkehrt und kann bei Gelegenheit mal umgesetzt werden.

      Liebe Grüße
      Thomas von VeggieSearch

  2. Monika

    Es wird aber auch Zeit, daß Pflanzenmilch auch in Glasflaschen in den Handel kommen.
    Viele umwelt-liebe Grüße
    Monika

  3. kottan58

    Gute Idee, finde Glasflaschen besser als Tetra Pak.

  4. Lexa

    Inzwischen gibt es auch zwei Haferdrinks in der Mehrwegflasche: einen von Voelkel und einen von Velike. Das Velike-Produkt ist aktuell nur in Baden-Württemberg erhältlich und wird im Schwarzwald komplett regional produziert. Beide Drinks sind bio 🙂

    1. Thomas

      Danke liebe Lexa, ja Voelkel hatten wir bereits auf dem Schirm und wir sind froh die Glasflaschen nun auch in unserer Suchmaschine anbieten zu können.
      Velike kannten wir noch nicht, danke für den Tipp :).

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