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Waschmittel aus Kastanien tödlich für Fische
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Vermerk: Aufgrund zahlreicher Falschaussagen und Falschbehauptungen über diesen Artikel auf Facebook, möchten wir folgendes Statement dazu geben: Dieser Artikel ist keine bezahlte Anzeige und diese Aussage ist gelogen oder falsch interpretiert. Der Artikel ist aus privatem Interesse entstanden, da ich (Thomas), selber lange mit natürlichen Waschmitteln gewaschen habe, bis ich über die Auswirkungen der Saponine erfuhr.

Das Bewerben der Waschkugel erfolgte vor allem als Bildbeispiel, da ich keine eigene Waschkugel als Beispielbild verwenden konnte. Zusätzlich wird die Seite geschäftlich betrieben und zur Kostendeckung werden sogenannten Affiliate-Links eingebunden, dies geschieht aber unabhängig von der Berichterstattung. Sämtliche Aussagen, der Artikel sei von dem Waschkugelhersteller beauftragt, sind somit Falschaussagen. Mein Ziel war es, die Erfahrungen mit anderen zu teilen, um ein Nachdenken zu bewirken und Gedanken über eventuelle Alternativen anzuregen. Denn nicht alles aus der Natur muss auch immer gut für die Umwelt sein. Ein gutes Beispiel ist das natürlich vorkommende Erdöl, welches auch nicht in die Weltmeere gelangen, sollte.

Das vollständige Video-Statement dazu findest unter folgenden Link: https://www.facebook.com/VeggieSearch/videos/581683975652829/

Waschmittel aus Kastanien schädlich für Fische

Das Internet ist voll von Rezepten mit selbstgemachtem Waschmittel aus Kastanien. Doch was so natürlich und ökologisch klingt, kann unter Umständen tödlich für Fische werden.

In Rosskastanien, Efeu und Waschnüssen sind Saponine enthalten, welche giftig auf Fische wirken können. Für den Schutz der Tier- und Umwelt sollte daher bestmöglich auf selbstgemachtes Waschmittel aus Kastanien, Efeu und Waschnüsse verzichtet werden.

Da viele nachhaltig lebende Menschen und auch Veganer oft in Facebookgruppen selbstgemachtes Waschmittel aus Kastanien und Efeu empfehlen, haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, das Thema mal genauer anzusprechen. Im Internet ist darüber nur schwer etwas zu finden. Mit den nachfolgenden Zeilen bekommst du einen näheren Einblick in die Problematik und die Nachteile von Waschmittel aus Kastanien aufgelistet. Wir bitten dich zusätzlich um Verständnis, wenn wir nicht an jeder stelle exakte Informationen haben: manchmal waren die Quellen unterschiedlicher Meinung.

Nachteile: Saponine im Waschmittel aus Kastanien, Efeu und Waschnüssen

Kein Waschmittel aus Kastanien verwenden!
Kein Waschmittel aus Kastanien verwenden!

Kastanien, Waschnüsse und Efeu klingen auf dem ersten Anhieb nicht gefährlich. Doch beschäftigt man sich etwas näher mit den eigentlichen Bestandteilen, die für die Waschwirkung zuständig sind, kommt man schnell zu der Erkenntnis, dass selbst natürliche Produkte nicht immer positiv auf unsere Umwelt einwirken.

Für die Waschwirkung der pflanzlichen Waschmittel-Alternativen sind die enthaltenen Saponine zuständig. Dies sind natürlich vorkommende Tenside, die eine seifenartige und schaumbildende Wirkung haben. Saponine haben jedoch unter gewissen Voraussetzungen eine Fischtoxizität und können dadurch auch als Fischgift wirken.

Auf unserer Recherche stießen wir auch auf Beiträge auf gutefrage.net. Natürlich kann ein Frageportal nicht als sichere Quelle angesehen werden, doch die interessante und durchaus ausführlich recherchierte Antwort von User Achim möchten wir hier dennoch zitieren:

Fischtoxische Wirkung von Saponinen sind von deren Struktur abhängig. Dabei spielen vor allem die Struktur des Aglycons, der Anzahl und Position der Zucker sowie die weiteren funktionelen Gruppen eine wichtige Rolle.
Fische assimilieren im Wasser gelöste Saponine direkt über ihre Kiemen ins Blut. Für leider nicht näher benannte Saponine sind toxische Konzentrationen von 1,5-14,0 mg/l beschrieben.

Achim auf gutefrage.net

Des Weiteren ist nicht richtig geklärt, ob die Saponine während der Klärung abgebaut werden und somit nicht in unsere Gewässer gelangen. Tests ergaben, dass Saponine aus Waschnüssen unter gewissen Umständen und bei Temperaturen von 22 °C nach circa 22 Tagen als biologisch abbaubar gelten. In der Regel ist das Wasser jedoch kürzer in den Kläranlagen.

In einer Untersuchung konnte ein Fischsterben in zwei Gewässern beobachtet werden. Zusätzlich war die toxische Wirkung auf Fische nicht artspezifisch. Eine Verdünnung der Substanzen verursachte weiterhin stromabwärts ein Fischsterben von Larven und Jungfischen.

Auszug aus einem Artikel des Hydrobiological Journal: Saponin als Faktor der Massensterblichkeit von Fischen in den Flüssen der Ukraine.

It is stated based on laboratory simulation experiment that saponin, a hemolytic glycoside, may be an actual cause of fish kills in environmental water bodies. Irreversible toxic effect of saponin on fish occurs at its 2.0 mg/L concentration. It was demonstrated on the example of two tributaries of the Pripyat (Pripet) River that wastewaters of beet-processing sugar mills may be the source of saponin in natural waters.


http://dl.begellhouse.com/journals/38cb2223012b73f2,7e391c137397c29c,43f76cbf094a641c.html

Fischsterben durch Kastanien

Kastanienallee verursachte Fischsterben
Beispielbild – Kastanienallee verursachte Fischsterben

Ein tragischer Fall konnte in Unterallgäu dokumentiert werden. Dort starben zahlreiche Fische in einem Bach. Der Grund für das Fischsterben konnte nicht gleich gefunden werden. Erst später stellte sich heraus, Kastanien verursachten das Fischsterben.

Der Vorfall ereignete sich auf einer Allee. Auf den Boden gefallene Rosskastanien wurden dort von Autos zerquetscht. Durch den darauf folgenden Regen setzten sich die natürlichen Tenside frei und es kam bereits auf der Straße zur Schaumbildung. Das Wasser gelang letztendlich durch einen Abwasserkanal für Regenwasser direkt in einen Bach. In diesem Bach wirkten die Saponine als Fischgift und sorgten für ein regelrechtes Fischsterben.

Wie dieser Fall deutlich zeigt, ist nicht alles aus der Natur harmlos und ungefährlich für die Tierwelt.

Quelle: augsburger-allgemeine.de

Alternativen für Waschmittel: wie nachhaltig Waschen?

Ganz ehrlich, die Recherche ergab, dass es aktuell sehr schwierig ist, eine gute und umweltbewusste Alternative für Waschmittel zu finden. Egal ob Öko- oder selbstgemachtes Waschmittel, alle haben auf ihre Weise einen negativen Einfluss auf Natur und Umwelt. Es gibt zwar noch Waschkugeln, die ebenfalls eine Waschwirkung besitzen sollen, aber die Meinungen sind da sehr geteilt. Das VeggieMagazin hat die Waschbälle noch nicht getestet und kann daher kein Urteil darüber bilden. Nähere Informationen zur Waschkugel findest du weiter unten.

Weitere Argumente die gegen Waschnüsse sprechen

Waschnüsse nicht nachhaltig
Waschnüsse nicht nachhaltig

Abgesehen von den enthaltenen Saponine sind vor allem Waschnüsse noch in anderer Hinsicht nicht gerade umweltfreundlich. Denn Waschnüsse werden meist aus Indien importiert. Der lange Transportweg und die daraus resultierende schlechte Ökobilanz spricht bereits gegen die Verwendung von Waschnüssen.

Ist ja auch irgendwie obskur, für ein nachhaltiges Waschmittel die Waschnüsse extra mit Schiffen nach Deutschland zu importieren. Mit Nachhaltigkeit hat das natürlich wenig zu tun. Wer also Waschnüsse verwendet, schadet der Umwelt somit gleich zweimal.

Ist normales Waschmittel besser als Rosskastanien und Waschnüsse?

Gegen herkömmliche Waschmittel sprechen einige Punkte. Doch unsere Recherche ergab, dass genau diese Waschmittel bessere und schärfere Kontrollen durchlaufen, als selbstgemachte Alternativen. Künstliche Tenside können somit besser von Klärwerken gefiltert werden, als manche alternative Lösung.

Im Vergleich zu Flüssigwaschmittel sollte sogar eher Waschpulver verwendet werden. Von den bekannten Chemiekeulen großer Konzerne ist dennoch abzuraten. Öko-Waschpulver, solange diese nicht mit natürlichen Saponinen hergestellt werden, sind bessere Alternativen.

Wie funktioniert eine Waschkugel?

Ein Waschball ist eine Kugel aus Plastik. In dieser Kugel sind wiederum kleine Kügelchen aus Metall. Diese sollen sich beim Waschvorgang ionisch laden und dabei die Wäsche reinigen. Chemie soll dabei keine Verwendung finden. Die Waschkugel kann einfach mit zur Wäsche in die Wäschetrommel gegeben werden. Nach einigen Wäschen sollte die Waschkugel „zum Aufladen“ in die Sonne gelegt werden. Die Lebensdauer solcher Waschkugeln ist unterschiedlich. Günstige Varianten sollen bis zu einem Jahr funktionieren, andere mehrere Jahre.

Da die Waschbälle aus Plastik bestehen, wäre hier auch die Frage, wie viel Mikroplastik so eine Waschkugel absondert. Schließlich spülen wir bereits durch unsere Kleidung aus Polyester einiges an Mikroplastik in unseren Wasserkreislauf. Vor der Nutzung solcher Waschbälle sollte man also genau abwägen, welche Variante für einen persönlich am nachhaltigsten erscheint.

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Kategorie: Waschmittel & Co.

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Besonderheiten: Waschkugel / Waschball zum Ersetzen oder Einsparen von Waschmittel

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  • für alle Temperaturen von 0°-95°C geeignet
  • Fazit

    Das Ergebnis ist sehr ernüchternd und aktuell scheint es tatsächlich kein wirklich ökologisches und nachhaltiges Waschmittel zu geben, außer die Waschkugeln. Kastanien, Waschnüsse und Efeu sind zumindest keine wirklichen Alternativen.

    Wir hoffen, wir konnten dir mit diesem Artikel die Problematik mit selbstgemachtem Waschmittel aus Kastanien näher bringen.

    Im Auftrag vieler Fische und Wasserlebewesen würden wir uns freuen, wenn du den Beitrag teilst, sobald jemand auf Waschmittel aus Kastanien aufmerksam macht. Denn wir waren auch lange der Überzeugung, dass Rosskastanien ein guter Ersatz für Waschmittel sind. Falls du noch eine gute Waschmittel-Alternative kennst, kannst du uns gerne ein Kommentar mit deinem Tipp dalassen.

    Quellen

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    Thomas

    Hey, ich bin Thomas, der Gründer von VeggieSearch. Veganismus bedeutet für mich das Behüten fühlender Lebewesen. Trotz meiner Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten (LRS) lass ich mich nicht abhalten meine Ziele zu verfolgen. Früher schlug meine Deutschlehrerin die Hände über den Kopf und heute veröffentliche ich hier Artikel. Rechtschreibfehler können mir somit gern per Mail mitgeteilt oder ignoriert werden. Ich wünsche viel Spaß auf VeggieSearch!

    Dieser Beitrag hat 14 Kommentare

    1. Daniela Zibi

      Hallo, Danke für die Information.
      Wie sieht es mit den selbstgemachten Waschmitteln aus Kernseife, Waschsoda, Wasser und ätherischem Öl aus?
      Danke und lg von Daniela

      1. Thomas

        Hallo Daniela, ich kann aktuell nur schwer sagen, ob diese Mischung perfekt ist. Dahingehend möchte ich etwas vorsichtig sein. Im Artikel haben wir erst die Thematik Natron angesprochen, die ich jedoch aufgrund Unstimmigkeiten wieder entfernt haben. In Kernseife sind jedoch Fette enthalten, die evtl. wieder negative Auswirkungen haben „könnten“. Prinzipiell wäre diese Waschmethode aber sicherlich eine bessere Alternative.

    2. Täufer343

      Wichtig ist auch, weniger Kleider zu besitzen. Dann muss seltener gewaschen werden. Zum Beispiel braucht man keine Unterhemden zu besitzen. Schlafanzüge können durch Boxershorts oder Unterwäsche ersetzt werden. Mehr dazu auf meiner Internetseite (bitte auf meinen Nick-Namen klicken).

      1. liviani

        In wie fern muss ich weniger waschen, wenn ich weniger Kleidungsstücke habe? Ob ich nun ein Unterhemd, T-Shirt oder einen Stofffetzen unterm Pulli anhabe – ich muss das Teil ja waschen.
        Eher umgekehrt: je mehr Wäschestücke ich habe, desto seltener muss ich waschen. Dann kann ich sie leicht verdreckte Wäsche vom Kind noch „ungewachen“ fürs Spielen im Garten anziehen lassen und DANN erst waschen.

    3. Monika Jäckle

      Auf das Thema Waschen mit Efeu wurde leider nicht eingegangen- sind diese Saponine genauso toxisch?

      1. Thomas

        Liebe Monika,
        ja, das gilt für alle Pflanzen, die diese Spaonine enthalten. Somit auch für Efeu, Waschnüsse und evtl. andere Pflanzen.

        Hier mal ein kleiner Ausschnitt aus Wikipedia:

        Der Saft aus den Rhizomen des Echten Seifenkrauts wurde schon früh als Waschmittel verwendet, daher auch der botanische Gattungsname Saponaria. In hoher Konzentration treten Saponine in Kastanien und in der Rinde des südamerikanischen Seifenrindenbaumes (Quillaja saponaria) auf, letzteres auch Panamarinde genannt. Aus ökologischen Gründen haben die indischen Waschnüsse, deren Waschwirkung auf die hohe Konzentration an Saponinen zurückgeht, in jüngster Zeit ein breiteres Interesse geweckt. Ferner findet man Saponine in marinen Kleinstlebewesen und Seewalzen (Holothurine). Verschiedene weitere Pflanzen enthalten Saponine, z. B. Alpenveilchen (Cyclamen spp.), Barringtonia asiatica, Bittersüßer Nachtschatten, Cestrum auriculatum, Efeu, Guajacum, Gypsophila struthium, Jiaogulan (Gynostemma pentaphyllum), Kornrade (Agrostemma githago), Lungenkraut, Luzerne, Polygala senega, Primeln, Quinoa, (Chenopodium quinoa), Seifenwurzel, Hundsnelke, Vogelmiere (Stellaria media), Waschnussbaum und Ginseng.

    4. Simon

      Ist es nicht etwas anderes, wenn die saponine vom Regen in einen Bach gespült werden? Ich meine, dass jedes Waschmittel nicht gut für Fische ist.. Genau darum haben wir Kläranlagen, die das Wasser aufbereiten, oder sehe ich das falsch?

      1. Simon

        Nicht ganz gelesen.. Das ist wohl ein Problem 🙁

    5. Julia

      Der Artikel wurde unter einem Post zu Kastanien als Waschmittel verlinkt. Ich finde es beachtlich, dass ihr euch die Mühe gemacht habt und weiß das im Sinne des Tierwohls und der Ökologie zu schätzen.
      Jedoch finde ich leider den Artikel auch nicht komplett überzeugend und möchte meine Gedankengänge dazu mitteilen.
      Beispiele fand ich mäßig überzeugend, eines fand in der Ukraine unter ganz anderen Bedingungen statt und das Andere war ein Unfall, bei dem die Saponinladung fast eines ganzen Baumes auf ein Mal Fische getötet hat – das passiert beim Waschen in der Form ja nicht und ist eher vergleichbar mit einer ausgekippten LKW-Ladung Seife, die in einen See gelangt.
      Efeu wurde dann gar nicht mehr erwähnt. Allerdings sollte jeder, der Seifenstoffe und deren Wirkung kennt (Saponine, Tenside… ) selbst darauf kommen, dass eine Überdosierung davon schädlich für alle Lebewesen ist.
      Die Saponine der Kastanien gelangen jedoch bereits ins Grundwasser, wenn sie aufgebrochen auf einer Wiese herumliegen im Regen. Diese einzusammeln und zuvor sparsam dosiert noch zum Waschen zu verwenden, wäre dann wahrscheinlich sogar die ökologischere Tat.
      Viele Waschmittelumverpackungen (und auf Spülmittel erst , herrje!) beinhalten eine Warnung, dass dieses Mittel tödlich für Mikroorganismen ist (Bildwarnung: in das Wasser gekommene Mittel tötet Pflanzen und Tiere). Diesen Warnhinweis findet man idR nicht auf Alternativen mit pflanzlichen Tensiden. Soweit ich weiß, ist kein Mittel mit der Waschkraft aus Kastanie auf dem Markt, daher kann man die Richtlinien hierzu konkret nicht überprüfen. Es liegt für mich aber nahe, dass sie relativ gut abschneiden würden. Biologische Waschmittel bekommen diesen Titel nur, wenn die verwendeten Tenside biologisch abbaubar sind – in welchem Zeitraum und unter welchen Umständen wird leider nicht vermerkt (da ich gerade so darüber nachdenke und ich bei konkreter Nachfrage von Herstellern wenig Infos zu erhalten sind, fände ich eine Petition ganz gut).

      Eine Waschkugel ist sicher eine gute Alternative. Die Wirkung von Kastanien trotz so hoher Verfügbarkeit aber gar nicht zu nutzen, vielleicht nicht die beste Möglichkeit.

      1. Thomas

        Hallo liebe Julia,
        ich habe bereits unter Biancas-Kommentar ein paar Worte niedergeschrieben, die sich hier wiederholen würden. Hier geht es nicht um Verallgemeinerung, sondern um die Info, dass nicht alles was pflanzlich ist, auch immer 100 % gut sein muss. Die Beispiele sollen nur aufzeigen, was generell möglich ist.

        Es gibt zumindest einen Test bzgl. Waschkastanien und Waschnüssen von Stiftung Warentest, der aber etwas einseitig ist, da keine Öko-Waschmittel getestet wurden. In diesem Test wurden jedoch nur die Waschwirkung von Kastanien und Waschnüssen getestet. Von der Waschleistung und der daraus assoziierenden Ökobilanz haben die Kastanien nicht gut abgeschnitten. Aber hier bin ich etwas vorsichtig, da man nicht weiß, ob irgendwelche Unternehmen vielleicht den Test beauftragt haben können.

        https://www.test.de/Waschnuesse-und-Waschkastanien-im-Test-Graue-Waesche-kein-oekologischer-Nutzen-5496372-0/

        Damals habe ich mit der Waschwirkung von Waschnüssen ganz passable Erfahrungen gemacht. Nur gegen größere Flecken hatten die kleinen Nüsse keine Chance. Heute wasche ich aktuell nur mit Waschsoda. Auf Dauer scheint es aber nicht optimal für die Waschmaschine zu sein und farbige Wäsche kann schneller ausbleichen.

        Wie bereits unter dem Kommentar von Bianca erwähnt, wird die Einzelanwendung von Kastanien sicherlich einen guten und positiven Effekt in Sachen umweltfreundliches Abwasser haben. Wenn jedoch immer mehr Haushalte mit saponinhaltige Produkten wie Efeu, Kastanien, Waschnüssen und Co. waschen, wird dann auch die Saponin-Konzentration höher sein.

    6. Bianca Röhling

      Sorry, aber rechnet einfach mal nach! Als toxisch gilt eine Menge von 1,5 mg/ L bis 14 mg/L…ich kenn den Saponinanteil von Kastanien nicht und bin daher vom Reingewicht der Kastanie von rund 10g ausgegangen, was milde gesagt reichlich übertrieben ist, da der Saponinanteil vermutlich nur wenige mg und gewiss keine 100 % beträgt. Bei einem Ansatz aus 80 g Kastanien und 300 ml Wasser ergäbe sich eine Konzentration von 24 mg/L. Geht man von einem durchschnittlichen Wasserverbrauch von 60 L pro Waschgang aus, beträge die Menge Saponine pro Waschgang 0,4 mg/L. Da das Abwasser aber noch weiter verdünnt wird, sinkt die Konzentration noch weiter! 1,5 mg/L werden nicht annähernd erreicht. Es ist also bei moderater Anwendung absolut keine toxische Gefahr für Fische zu befürchten….

      1. Thomas

        Hallo liebe Bianca,
        vielen Dank für deinen Kommentar. Bei der Rechnung sollte daran gedacht werden, dass bei einer Einzelanwendung natürlich mit keiner Auswirkung zu rechnen ist. Denn auch die Werte von Waschmittel sind bei einer Einzelanwendung, durch die extreme Verdünnung des Abwassers, sicherlich zu vernachlässigen. Wenn jedoch jeder mit Waschmittel wäscht, sieht es schon anders aus, da somit auch die Konzentration im Abwasser deutlich höher ist. Die Nachteile von Kastanienwaschmittel machen sich somit vor allem erst bemerkbar, wenn immer mehr Haushalte damit waschen.

        Das Hauptproblem ist ja aktuell, dass normales Waschmittel und auch die ökologischen Waschmittel auf die Kläranlagen abgestimmt sind (das soll kein Pro für herkömmliches Waschmittel sein), die Menge an enthaltenen Saponine von Kastanien, Efeu und Co. sind jedoch nicht geregelt. Nach aktuellem Wissensstand können die Saponine nicht komplett in den Kläranlagen geklärt werden. Bei einer Einzelanwendung ist dies eher zu vernachlässigen, wenn jedoch dauerhaft herkömmliche Waschmittel mit Kastanien ersetzt werden, sieht es mit dem Saponinen-Anteil im Wasser natürlich anders aus. Genau diese Problematik wollten wir mit diesem Artikel veranschaulichen.

    7. Huiuiuiui

      Ich möchte zum Thema auf ein Video vom „Landei“ auf Youtube verweisen. Sie wäscht nach wie vor mit Kastanien und hat die „Saponinpanik“ überzeugend entkräftet.

      Ich persönlich, möchte alle davor warnen, allzu viel Vertrauen in Wascheier, Waschnüsse, Waschkastanien etc. bzgl. der Waschkraft zu haben. Die Uni Bonn hat dazu einen guten Test gemacht, auf den verweist z.B. das Umweltbundesamt (Das Landei geht auch darauf ein allerdings bin ich nicht der gleichen Meinung!) Diese alternativen Waschbeigaben reinigen demnach nicht signifikant besser als das Waschen in der Maschine ohne alles nur mit Wasser. Unter dem Gesichtspunkt ist es doch auch nur Ressourcenverschwendung.

      Ich persönlich habe sehr schlechte Erfahrungen mit Waschnüssen gemacht, die haben mir sicherlich 4kg hochwertige Baumwoll- und Leinen-Bettwäsche ruiniert. Ökobilanz = richtig schei…

      Möglichst seltenes Waschen und richtige Dosierung von Waschmittel, das vernünftig ausgewählt wird ist jetzt mein Weg.
      Mein Waschmittel hat keine optischen Aufheller, keine Bleichmittel (= Colorwaschmittel), keine Zeolithe, kein Mikroplastik, keine allergenen Duftstoffe (die wären auch in ätherischen Ölen und haben mM nichts an Leibwäsche oder Bettwäsche zu suchen), wenn die Wäsche ohne starke Parfümierung mufft hilft Waschsoda hervorragend gegen Gerüche, Waschsoda ist auch als Wasserenthärter einsetzbar, hinterlässt allerdings weiße, kalkhaltige Ablagerungen in der Maschine, daher wechsele ich mit normalem Wasserenthärter ab, sonst muss ich die Maschine häufig entkalken. Die Dosierung kann ich neben der Dosierung nach Packungsangabe für gering verschmutzte Wäsche und separate Fleckenbehandlung auch durch die Beigabe von separatem Wasserenthärter äußerst stark reduzieren, das spart auch noch Geld. Weiße Wäsche/Handtücher mag ich nicht vergrauen lassen und nutze gezielt ab und an Bleichmittel, damit bleibt auch die Waschmaschine schön sauber und geruchsfrei. Weichspüler ist ein rotes Tuch für jeden der auf Nachhaltigkeit und Hautgesundheit achtet, erst recht sog. „Hygienespüler“, die sind richtig umweltschädlich, sowas hat in meiner Wäsche nichts zu suchen. Ins Weichspülerfach gebe ich auf 5% Säure verdünnte Essigessenz.

      Und nein das ist nicht teuer, wer INCI lesen und verstehen kann kann sogar die mitunter günstigsten Waschpulver kaufen, ein bisschen Mathe dazu, dann kann man die beste Ergiebigkeit auch aussuchen.

      Im Jahr gebe ich für zwei erwachsene Personen weniger als 10€ für Waschpulver, Wasserenthärter bzw. Waschsoda und Essigessenz und die gelegentliche Zugabe von Sauerstoffbleiche aus.

      Wer extra Geld und Zeit hat bekommt alle diese Sachen im unverpackt-Laden. Sauerstoffbleiche und Wasserenthärter kaufe ich persönlich in Pappe verpackt. Waschpulver, Waschsoda und Essigessenz sind leider in Plastik verpackt, im Jahr kommen so 4-6 Plastiktüten von den Pulvern und ca. 3 Essigessenzflaschen zusammen, das ist schade, aber irgendwie muss ich meine Kräfte einteilen. Mit der App ReplacePlastic kann man die Hersteller zumindest aufmerksam machen.

      1. Thomas

        Danke vielmals für dein ausführliches Kommentar. 🙂

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